Erlebniswelt Massstäbe
Die grösste Modellbahn der Schweiz, die Kaeserbergbahn in Freiburg, und das Verkehrshaus der Schweiz präsentieren eine neue Themeninsel. Das Wechselspiel der Massstäbe 1:87 und 87:1 lassen die Besucherinnen und Besucher selbst zur Modellfigur werden.
Im Eisenbahnverkehr gibt die Spurweite das Mass vor, das den Verkehr über mehrere Bahnnetze erlaubt. Das Normmass der europäischen Bahnen beträgt 1435 mm. Die ersten Lokomotivlieferungen aus England haben die Spurbreite nach Deutschland, Frankreich und nach Amerika gebracht. Dass das Mass auch die aktuelle innere EU Aussengrenze überschreiten konnte, zeigt auf, wie offen die Schweiz schon früher für Neues war und ist.
Die Entstehung der Spur HO
Nicht viel anders ist es bei den Modellbahnen. Als einer der ältesten Produzenten von Spielzeugeisenbahnen hat Märklin um 1891 herum Schienen mit 45 mm Spurweite produziert und verbreitet. Die Lokomotiven und Wagen waren aus Blech. Es war auch die Firma Märklin, die um 1909 dieses Spurmass als europäische Norm durchsetzte. Nur wenig jünger ist die Spur von 32 mm. Mit der Zeit kam zum Spielzeug auch der Wunsch nach Massstäblichkeit hinzu. Gegeben war dafür die Spurweite längst vorhandener Gleise. Eben 32 mm. In Nürnberg präsentierten die Vereinigten Spielwaren Fabriken Nürnberg 1935 erstmals den TRIX-Express und legte somit die Modellbahnspur H0 im Massstab 1:87 fest.
1:87 oder 87:1?
Die neue Themeninsel «Erlebniswelt Massstäbe» in der Schienenhalle lässt Besuchende zur Modellfigur werden. Beim Fotostandort laden ein Daumen und ein Zeigfinger im Massstab 87:1 ein, vor Ort Selfies zu machen. Ein Bleistift im gleichen Massstab bietet die Sitzgelegenheit. Zwei Vitrinen und eine Infosäule von Stadt und Kanton Freiburg mit Berührungsbildschirmen zeigen acht Dioramen im Massstab 1:87 mit Alltags- und Eisenbahnsituationen und erlauben einen Blick über den Röstigraben. Diese Attraktion macht den Vergleich zwischen Originalobjekt (z.B. Gotthardlokomotive Ae 6/6 oder Standseilbahn in Freiburg) und Modell erlebbar.