Die Ära der Betonbrücken
Brücken sind teuer. Meist vergeht viel Zeit, bis der Entscheid gefällt wird, eine Brücke zu bauen. Dies war auch das Schicksal der Pérollesbrücke: Es ziehen ganze sechzig Jahre ins Land, bis sie endlich gebaut wird. Im Rahmen des Architekturwettbewerbs 1908 ist noch von einer Bahnbrücke nach Bulle über La Roche und Plaffeien die Rede. Bei Baubeginn ist das Bahnprojekt noch nicht ausgereift. Man baut deshalb eine Strassenbrücke. Die Arbeiten beginnen 1920. Im Vorfeld müssen die Behörden versprechen, dass die Zähringerbrücke gebaut wird. Die Geschäftsleute des Stadtzentrums befürchten bereits damals, dass die «Geschäfte» sich ins Pérolles-Quartier verlagern werden. Am Tag der Einweihung der Pérollesbrücke wird der erste Stein der Zähringerbrücke gesegnet, um die Gemüter zu beruhigen.
1908 schlägt einer der Teilnehmer des Architekturwettbewerbs eine bewohnbare Brücke vor, die in der Presse für Schlagzeilen sorgt. Die Idee wird 2014 wieder aufgegriffen: Auf der Zähringerbrücke sollten 100 Wohnungen gebaut werden.
Der Bündner Richard Coray fertigt das Gerüst für den Bau der Pérollesbrücke an. Später kann er das gleiche Material wieder für die Zähringerbrücke verwenden.
Hauptmerkmale:
Bauart: Stahlbetonbogenbrücke mit vorgefertigter Betonoberplatte
Gesamtlänge: 547,60 m
Maximale Reichweite der Bögen: 61,50 m
Breite des Bauwerks: 18,50 m
Höhe des Vorfelds auf der Saane: 70 m
Anzahl der Pfeiler: 16
Fahrbahnkonfiguration: 2 Fahrspuren 1 Busspur in ausschließlicher Vorfahrt 2 Fahrradspuren 1 Gehsteig
Jahr der Inbetriebnahme: 1922
Vollständige Abwasserentsorgung und Erweiterung 1997