In der ganzen Gegend schiessen gewerbliche Brauereien aus dem Boden. Eine davon ist die „Fri-Mousse“ in der Unterstadt von Freiburg, wo uns Alain Morand empfängt. „La Dzodzet“, das „Bolzenbier“ oder die „Barbeblanche“ sind lauter viel versprechende Biernamen, welche einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
Pfiffige Kerle
Alles begann im Jahr 1993. Einige Freunde beschlossen, einen besonderen Treffpunkt ins Leben zu rufen, einen Ort, wie es ihn nirgendwo anders gab. Und warum nicht gleich auch sein eigenes Bier anbieten? Auch wenn die „heimliche Bar“ nicht lange überlebte, so wuchs die Idee, sein eigenes Bier zu brauen. Nach und nach entstand die Brauerei, wie wir sie heute kennen, und deren Aufschwung weiter anhält. „Mein Kollege hat bei sich zu Hause begonnen, Bier in Töpfen zu brauen. Nach über 50 Versuchen war unser erstes Rezept geboren, das „Old Cat“, ein schwarzes, obergäriges Bier“, erinnert sich der Brauer.
Sehr schnell wächst diesen begeisterten Brauern die Nachfrage über den Kopf. 1998 tauschen sie die Töpfe zugunsten einer 100 Liter-Anlage ein, gebaut aus 100% zurückgewonnenem Material. „Wir waren Studenten, wir hatten damals keine finanziellen Mittel“, lächelt Alain Morand. Einmal mehr sind die beiden Brauer, die ihren Beruf vor Ort erlernt haben, Opfer ihres Erfolgs. Heute fasst die Anlage 1’500 Liter und ist in einem anderen Fabrikationsraum untergebracht, wo die Bierproduktion der Samaritaine erfolgt.
In der „Fri-Mousse“ steht noch immer das ursprüngliche Fass, was den jungen Brauern erlaubt, eine gewisse Flexibilität bei Kreationen beizubehalten. Die Örtlichkeit ist einladend und jeden Samstag besteht die Möglichkeit, an einer Vorführung oder Degustation teilzunehmen.
Geheimtipp
„Mein Geheimtipp ist das „Old Cat“ und das „La Fleur de Sureau“. Das traditionell hergestellte Bier Letzteres ist sehr arbeitsintensiv, doch dieses Bier liegt mir sehr am Herzen. Diese originelle Kreation mögen auch die Nicht-Bierliebhaber, da ihm das Holunderaroma die Bitterkeit etwas nimmt. Der wilde Holunder stammt vom Mont Gibloux und wird von uns geerntet. Da die Ernte nur während eines Monats möglich ist, bieten wir dieses Bier nur während einigen Monaten pro Jahr an und zwar von Mai bis September“, schliesst Alain Morand.