Seine Werkzeuge sind der Stift und die Ski, seine Inspiration die Berge. Simon Charrière zeichnet, seit er ein kleiner Bub ist – und ebenso lange fährt er Ski. Heute zieren seine Linien Wände in der ganzen Welt – und die Pulverschneehänge der Freiburger Berge.
Fotografen wollen Simon als Freerider bei Projekten auf der ganzen Welt vor ihre Linse holen.
Mit 3 Jahren fuhr er Ski, mit 13 ging es mit Skitouren los. «Da machte es richtig Klick. Wir erkundeten die Berge nach Tiefschneehängen und fuhren schon recht derbe Couloirs», erinnert sich Simon. Schon bald wurden Sponsoren auf den Freiburger aufmerksam.
Seine Abfahrtsspur gleicht einer Unterschrift im Schnee.
Simon ist ständig auf der Suche nach der perfekten Linie. Weltweit, in den nahen Walliser Alpen – und immer wieder auch zu Hause in den Freiburger Bergen. Zum Beispiel auf dem Moléson. Der Schnee stiebt. Ein Jauchzer hallt in den Felswänden. Der Nebel weiter unten verschluckt ihn. Zurück bleiben drei riesige Bögen im Schnee.
Sein Lachen, sein Skistil, seine Passion – Simon braucht keine Wettkampfresultate.
«Die Freeride-Wettkämpfe, das war nicht so meins. Viel lieber reiste ich mit den Kumpels durch die Alpen», gesteht Simon und lacht verschmitzt.
Von Freiburg in die Welt hinaus – und immer wieder zurück.
Freiburg, Wallis, die Alpenländer Europas, Norwegen, Japan: Die Sponsoren luden Simon auf Ski-Abenteuer in der ganzen Welt ein. Das Tor zur Welt war offen – um immer wieder heimzukehren. «So sind wir Freiburger: Wir reisen viel – aber haben immer wieder Heimweh», lacht Simon.
Die Berge und das Skifahren inspirieren seine Zeichnungen.
Schon von klein auf zog Simon mit Stift und Papier bewaffnet durch die Gegend, und er bekritzelte jeden freien Fleck. Sein Talent für feine Linien führte Simon zur Architektur. «Aber nach einigen Jahren wollte ich nur noch frei zeichnen – und freeriden.»
«Es war mein Traum, nur vom Skifahren und Zeichnen zu leben. Und jetzt mache ich genau das.»
Seit fünf Jahren lebt Simon seinen Traum. Sind da noch Wünsche offen? «Hm, ein Buch von mir, das wäre schon cool.» Wer weiss: Ein Verlag hat ihn bereits kontaktiert.
«Aber weisst Du was? Zuerst fahre ich dieses Couloir. Und dann essen wir ein Fondue im Gipfelrestaurant.»
Simons Augen leuchten. Die Stifte verschwinden in seiner Jackentasche. Bereit für die nächsten Linien. Auf Papier. Im Schnee. Der Traum geht weiter.
Der Moléson.
Die Freiburger besingen den Moléson als «schönsten Berg der Schweiz». Markant thront er vor den Alpen. Die Sicht geht ins Unendliche. In nur 30 Minuten von der Stadt Freiburg erreichbar. Nicht verpassen: Fondue moitié-moitié im Gipfelrestaurant, Besichtigung des nahen Städtchens Gruyères, Besuch in der Schaukäserei La Maison du Gruyère.