Vor langer, langer Zeit war Gargantua der wunderbarste Riese, an dessen Bewegungen sich die Nachwelt noch lange erinnerte.
Er war von mächtiger Gestalt, sein Kopf glich einem ungeheuren Felsblocke, seine Nasenlöcher und seine Ohren bildeten dunkle Höhlen. Seine klotzigen Riesentatzen zerstampften die Wälder und wenn er sich in einer Alpweide zur Ruhe legte, blieben Eindrücke seines Körpers auf immer im Boden haften. Einmal wusch er seine Füsse im Mönchsee am Fusse der Kaiseregg. Da er dabei den See stark verschmutzte, heisst er seither Schwarzsee.
Ein andermal setzte er einen Fuss auf die Berra und den andern auf den Gibloux, um aus der Saane Wasser zu trinken. Diese blieb darauf während dreier Tage trocken. Während er trank, liess er Erde aus seinem Tragkorb fallen, die damit einerseits den Hügel von Bertigny bildete, während andererseits Steinblöcke daraus weiter die Saane hinterschwammen und Grundpfeiler bildeten, auf welchen später der Teufel selber die Brücke von Thusy erbaute.
Quelle
Themenpfad :
Im Land der Greyerzer Sagen
Text :
Clément Fontaine, aus "L'Age d'Or Au Pays de Gruyère", Editions Fribourgeoises 1933
Übersetzung :
Joseph Buchs