Das Fest der Kilbi, auf Französisch Bénichon, hat einen religiösen Hintergrund. Das Wort Bénichon kommt vom Lateinischen „benedicto“, was Weihung bedeutet. Die Kilbi entspricht dem Gedenktag an die Kirchweihe.
Dem religiösen Fest folgte jeweils ein Volksfest. Dieses alte und relativ markante Fest dauerte Tage. Da diese Feste gemäss den Behörden überbordeten, versuchten Letztere, die Dauer der Kilbi zu beschränken. So wurde das Fest für den grössten Teil des Kantons auf das zweite Wochenende im September und für die Alpregionen auf den zweiten Sonntag im Oktober festgesetzt.
Ab jenem Zeitpunkt nimmt das Fest eine neue Dimension an: Mit der Kilbi im September wird das Ende der landwirtschaftlichen Arbeiten gefeiert, mit der Kilbi im Oktober die Rückkehr der Herden ins Tal nach ihrer Sömmerung auf den Alpen. Mit dem Kilbi-Menü wird das Wiedersehen gebührend gefeiert. Familie und Freunde sind am Tisch vereint. Auch wenn die älteste Überlieferung des heutigen Kilbi-Menüs auf das Jahr 1852 zurückgeht, so sind zahlreiche Produkte bereits seit langem bekannt. Die Cuchaule beispielsweise wurde bereits 1558 zitiert. Heute ist die Kilbi noch immer ein traditionelles Fest, das die Freiburgerinnen und Freiburger schätzen und immer neu erfinden.
Das Heuwagenrennen in Charmey, der Gewerbemarkt und der Festzug in Châtel- St-Denis, das Kilbifest in Romont, das Schiessen in Fétigny, Vernay oder Rueyresles- Prés, der folkloristische Markt in Ecuvillens, die Traktor-Kilbi in Corserey oder auch das Cuchaule-Werfen (Nachbildung aus Fichte) in Attalens: die Kilbi- Feste erneuern sich konstant. Selbst wenn weiterhin viele Familien die Tradition des Sonntagsmenüs bei sich zu Hause pflegen, so verzeichnen auch die zahlreichen Restaurateure, die das Kilbi-Menü anbieten, einen Erfolg.