Die ersten Halles (Markthallen) wurden 1787 errichtet. Als zentraler Getreidehandelsplatz des Greyerzerlandes und des Pays-d’Enhaut gehörte das Gebäude zu den ersten, die nach dem Grossbrand von 1805 wieder aufgebaut wurden.
Dieses Gebäude wurde früher als Kornhalle benutzt. Nach der Feuersbrunst von 1805 wurde es von den Behörden nach den Plänen von 1787 als erstes wieder aufgebaut. Im Bewusstsein, dass „der Getreideverkauf der wichtigste Wirtschaftszweig “ und „Bulle der Kornspeicher des Waadtländer und des Freiburger Oberlandes“ ist, beschliesst der Gemeinderat fünf Tage nach dem Brand, die „Grenette“ (Kornhalle, Kornspeicher) wieder aufzubauen und ihre Umgebung herzurichten. Im Erdgeschoss der Halle befinden sich zu jener Zeit drei Kornkammern, darunter die öffentliche grosse Kornkammer, und im ersten Stock gibt es zwölf Kornkammern. Zum angrenzenden neuen Gasthof, dessen Erdgeschoss mit seinem Ziegel- und Werkzeug-Lager als „Werkhof“ dient, gehören eine Trinkhalle, neun Zimmer und ein Raum, der für zwei Jahre – bis das Rathaus wieder aufgebaut ist – für die Sitzungen von Rat und Bürgergemeinde reserviert ist.
Aus architektonischer Sicht ist das Bauwerk stark von den traditionellen ländlichen Bauwerken beeinflusst. Heute dient das Gebäude mit seinen Tagungsräumen als Pfarrzentrum. Unter dem Dach wird 1968 ein Saal für Konferenzen und Lottoveranstaltungen eingerichtet. Im Dachstuhl ist auf zwei Balken die Inschrift „1805“ zu erkennen, die an das Wiederaufbaujahr des Gebäudes erinnert.
© Musée Gruérien und Amt für Kulturgüter des Kantons Freiburg
Legende der Archivphotos:
Festzug vor dem Gebäude der Halles (Markthalle), Freiburgisches Kantonales Sängerfest, Bulle, 13.05.1933
© Foto Charles Morel, Musée Gruérien