Der Hof von Greyerz, der die Einfachheit der ländlichen Gewohnheiten mit dem Prunk des ritterlichen Gehabes vereinigte, hatte während mehrerer Jahrhunderte seine Hofnarren.
Der letzte hiess Girard Chalamala. Chalamala, oder Tsamala im Greyerzer Patois, bedeutet soviel wie ländliche Flöte. Girard Chalamala trug seine Narrenkleider mit einer mit Pfauenfedern geschmückten Kappe.
Im XIV. Jahrhundert, unter der Herrschaft des Grafen Peter IV., wurde das Schloss von den Bernern und Freiburgern hart bedrängt und die Verteidiger mussten sich tapfer wehren. Chalamala besang die Heldenhaftigkeit der Greyerzer mit damals üblichen Troubadourliedern. Als Zeuge der bernischen und freiburgischen Eroberungen und in Anlehnung an die Wappen dieser beiden Städte befürchtete er, dass der Berner Bär früher oder später den Greyerzer Kranich in einem Freiburger Kessel braten würde.
Quelle
Themenpfad :
Im Land der Greyerzer Sagen
Text :
Clément Fontaine, aus "Sous la bannière de la Grue"
Übersetzung:
Joseph Buchs