René II von Lothringen hatte sein Herzogtum 1473 geerbt. 1475 besetzte Karl der Kühne die lothringische Hauptstadt Nancy. Die Niederlage Karls bei Murten war die Voraussetzung für die Wiedergeburt Lothringens.
Deshalb ritt René mit 30 Pferden ins Lager der Eidgenossen. Vom 22. auf den 23. Juni 1476 übernachtete der Lothringerherzog fröhlich im Lager seines geschlagenen Feindes auf dem Bodemünzi.
Solothurn, 21. 6., 11.00 Uhr: „ Wir haben in unserer Stadt tägliche Prozessionen angeordnet. Diesem Beschluss ist heute nachgelebt worden. Heute ist unser gnädiger Herr von Lothringen in der elften Stunde Vormittags mit 30 Pferden in unsere Stadt gekommen. Beim Lothringer waren zwei Grafen von Bitsch (Bitche) und ein Graf von Leiningen. Sie sind Willens noch bis Bern zu reiten. “
Bodemünzi, 22. 6, abends: „ Der Herzog von Burgund hatte in seinem Lager auf einem Hügel ein hübsches aufwändiges Haus zimmern lassen. Er hatte dort auch sein eigenes Zelt geschlagen, wo er wohnte. Da wurden die eidgenössischen Hauptleute rätig, dass sie dem Herzog von Lothringen und seinen Dienern diesen Bau überlassen wollten. Der Beschluss wurde ausgeführt. Der Herzog war dafür dankbar und hauste fröhlich im Burgundergebäude. Von groben Leuten wurden ihm Kisten und Kasten aufgebrochen. Unvernünftigerweise nahmen sie daraus lothringisches Gut. Sie hielten es möglicherweise für Gut des Burgunderherzogs. Der Lothringer und seine Leute ertrugen das alles mit Wohlwollen und verzichteten auf Anklagen. “
(Quelle/Sources : Gottlieb Friedrich Ochsenbein, the offi cial documents on the Siege and Battle of Morat, Freiburg: Ed. Bielmann, 1876, page 299; Gustav Tobler, the Bernese chronicle of Diebold Schilling 1468-1484, 2. volume, Berne: K.J. Wyss, 1901, page 54)
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