Konzert in Freiburg: die besten Locations für aktuelle Musik

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Die fünf bekanntesten Konzert-Locations in Freiburg/Fribourg für aktuelle Musik kultivieren je ihre einzigartige Atmosphäre. Was macht den Charme des Ortes aus? Welches sind die Geheimnisse der Programmierung? Wie werden Künstlerinnen und Künstler empfangen? Entdecke all das mit der HIGH-FIVE-Karte!

Ans Konzert in Freiburg

Lust auf ein Konzert mit aktueller Musik im Kanton Freiburg? Da gibt es die unterschiedlichsten Konzert-Locations, die allesamt mit öV erreichbar sind, und punkto Ambiance jeden Geschmack treffen. Wenn die Mauern erzählen könnten… Sie würden von legendären Konzerten, von Freundschaften und Feiern berichten, von welchen diese einzigartigen Orte im Laufe der Jahrzehnte Zeugen waren.

Vom grössten Weltstar bis zu lokalen Künstlerinnen und Künstlern, Spuren dieser unvergesslichen Momente findet man auf Plakaten, auf Graffitis, auf Fotos, aber vor allem in den Erinnerungen der Freiburgerinnen und Freiburger.

Fri-Son, Bad Bonn, Le Nouveau Monde, La Spirale oder Ébullition, diese Räumlichkeiten sind gleichermassen unverzichtbar fürs Publikum, die Staff und die Künstlerinnen und Künstlern. Die Dynamik der Konzertsäle in Freiburg beruht in erster Linie auf dem jeweils zugesprochenen sozialen Milieu, auf der Leidenschaft der Veranstalter und dem Engagement der Freiwilligen. Um angenehme und sichere Abende anbieten zu können, haben alle die Charta Aretha unterzeichnet, die sich explizit gegen diskriminierendes Verhalten ausspricht.Also, wie wählt man nun den passenden Saal für einen Konzert-Abend? Das hängt natürlich ganz vom Musikgeschmack ab, von Lust und Laune, vom Stil der Location oder auch vom Budget. Wir haben bei den fünf wichtigsten Konzert-Sälen im Kanton Freiburg mal «Fieber gemessen».

HIGH-FIVE-Karte und Kultur-GA

Die HIGH-FIVE-Karte ist der Insidertipp, um von fünf Clubs im Kanton Freiburg zu profitieren: Der Pass kostet 50 Franken und beinhaltet je einen Eintritt ins Fri-Son, ins Bad Bonn, ins Nouveau Monde, ins La Spirale et ins Ébullition. Erhältlich ist die Karte bei Fri-Son, im Nouveau Monde, am Schalter des Tourismusbüros der Stadt Freiburg oder per Mail bei den verschiedenen Konzert-Locations.

Das Kultur-GA ist ebenfalls für die meisten Konzertsäle gültig. Es ist ein Abonnement zum Preis von 100 Franken für Junge unter 26 Jahren, mit dem man frei und beliebig oft Zutritt erhält zu über 10’000 Konzerten, Ausstellungen, Festivals, Filmen und Spektakeln in mehreren Kantonen der Schweiz, darunter auch im Kanton Freiburg.

Das grosse Fri-Son

Nirvana, The Young Gods, IAM, Odezenne, Muse, Cat Power, Metronomy, Kae Tempest, Kamasi Washington, Motörhead… Diese und zahlreiche weitere grosse Namen, die wortwörtlich für Frissons (französisch für Schauer oder Hühnerhaut!) sorgen, haben im Fri-Son schon die Massen begeistert.

Ein mythischer Ort für alle Fans von Konzerten und Clubbing in Freiburg! Hier herrscht seit allem Anfang ein Geist von «Gegenkultur», der alle im Umfeld der vierzigjährigen, einstigen Fabrik zusammengeschweisst hat. Hier haben viele Freiburgerinnen und Freiburger als Freiwillige mitgearbeitet und einige ihrer besten Abende verbracht.Die Rock&Roll-Kunstwerke an der Aussenwand des Gebäudes an der Rue de la Fonderie halten am Punk- und Industrie-Geist der Anfänge fest, auch wenn seither zwei Mal gezügelt werden musste. Immer noch heisst die Devise: loud & proud!

Das Labyrinth-ähnliche Innere scheint riesig: Der Hauptsaal bietet Platz für 1200 Personen und seine «kleine Schwester», la Bobine, für 300 Personen. Damit hat das Fri-Son den grössten Konzert-Saal von Freiburg, ja sogar der ganzen Westschweiz.

Die Seele des Fri-Son zeigt sich auf den Mauern voller Graffiti und Plakate… und das zieht sich bis in die gemeinsame Küche von Künstlerinnen, Künstlern und Staff hinein. Auch wenn die Philosophie stark alternativ geblieben ist, die Programmierung hat sich weiterentwickelt. So findet man hier heute auch andere Stilrichtungen als Punk: Rap, Rock, Metall, Elektro, Hip-Hop, Jazz… Man soll mit allem rechnen und vor allem loslassen!

Das Wichtigste im Fri-Son? Die sozialen Bande und die Diversität. «Für uns ist es ganz wichtig, dass die Menschen im Publikum sich auf der Bühne oder in den Texten vertreten fühlen», sagt Generalsekretärin Léa Romanens. Der berühmteste Konzert-Saal von Freiburg hält denn auch sehr souverän die Balance zwischen internationalen grossen Namen und der lokalen Szene.

Neuerdings hat tagsüber im oberen Stockwerk ein Plattenladen geöffnet, der auch kleine DJ-Sets und Showcases organisiert. Die Preise im grossen Fri-Son? Von fünf bis fünfzig Franken, je nach Veranstaltung.

Das unbeschreibliche Bad Bonn

Ein UFO mitten auf dem Land. Bad Bonn, benannt nach diesen alten, vom Schiffenen-Stausee überfluteten Bädern, setzt seit über 30 Jahren Düdingen auf die internationale Musikbühne. Das spitzenmässige Renommée dieses Konzertsaals unweit der Stadt Freiburg beruht zu einem grossen Teil auf der Persönlichkeit des langjährigen Programmierers, Daniel «duex» Fontana. Seit über zwanzig Jahren arbeitet er mit Patrick Boschung, welcher die Finanzen managt.

Wie soll man diese 1991 eröffnete Location beschreiben, die bis 250 Personen Platz bietet? «Das können nur die Künstlerinnen und Künstler und die Menschen, welche Bad Bonn kennen. Es ist ein eigenartiger Ort, gegen jedwelche Traditionen», sagt Daniel Fontana.

Das Bad Bonn ist ein unprätentiöses Dorfcafé und hat jeden Tag geöffnet. Es gibt dort eine Bar, einen Flipperkasten, ein Fenster mit Seesicht und dreissigjährige Holzmöbel. Zu Fuss gelangt man in einem gut zwanzigminütigen Marsch vom Bahnhof Düdingen in Richtung Schiffenensee hin.Auf der kleinen Bühne anstelle der ehemaligen Veranda haben bis heute über 15’000 Konzerte vor internationalem Publikum stattgefunden. Momentan sind es ein gutes Dutzend pro Monat. «Unsere Musik bedient Nischen. Uns ist es wichtig, Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne zu haben, die so richtig lieben, was sie tun und wirklich gute Inhalte bieten. Wir schätzen auch ein wenig Humor und Originalität.»

«Duex» reist viel herum in der Welt der Musik und pflegt regen Austausch mit Musiker:innen in der Schweiz und im Ausland. Die Programmierung des Bad Bonn bietet Platz für künstlerische Freiheit, politisches Engagement, dringende Botschaften. Die Musikgenres umfassen von Electro, über Jazz, Noise, Rap, Hard Core bis zu Metal… und tausend anderen Stilen ohne Namen. «Wir verfolgen die Arbeiten der meisten Künstlerinnen und Künstler. Aber häufig sucht man etwas, das man gesehen, gehört und geliebt hat. Auch nach 35 Jahren ist die Leidenschaft noch immer gross für Dinge aus ganz Europa, die man super gerne hat.» Die Eintrittspreise reichen von gratis bis 35 Franken, für ganz spezielle Performances kann es auch mal mehr sein.Bad Bonn ist nicht nur eine Konzert-Location unweit der Hauptstadt Freiburg, es ist auch Schauplatz des Festivals Bad Bonn Kilbi. Dieses Open Air findet jährlich während dreier Tage vor dem Bad Bonn statt, zwei Bühnen werden bespielt, es gibt ein Zelt und einen Campingplatz. 3000 Tickets pro Abend werden verkauft. Die Programmierung verspricht höchste Qualität und spricht ein Publikum mit experimentellem, aber auch konventionellerem Musikgeschmack an. «Ich halte mich immer im vorderen Bereich auf, mitten im Publikum, um zu sehen, ob unser Angebot gut ankommt», ergänzt Daniel.

Nouveau Monde im Ancienne Gare

Gleich neben dem Bahnhof Freiburg ist das imposante Bauwerk des Ancienne Gare für viele eine zweite Heimat geworden. Dieses historische Gebäude – der alte Bahnhof – aus dem Jahr 1827 beherbergt heute den Kulturorganisation Le Nouveau Monde, das Internationale Filmfestival von Freiburg und das Belluard Bollwerk (Festival zeitgenössischer Kunstformen). Im Café ist das ganze Jahr etwas los; man kann dort essen, tagsüber arbeiten, dann dort gleich den Apéro nehmen, die ganze Nacht durchtanzen und anderntags zum Brunch wiederkommen. Konzerte? Ja, sicher! Der coole Ort in Freiburg bietet im Stehbereich Platz für 300 Personen und zusätzlich 150 Sitzplätze. Im Le Nouveau Monde finden jährlich rund 150 öffentliche Veranstaltungen statt. Positionierung und Dynamik dieser Location bevorzugen die Freiburger Musikszene, zudem gibt es hier ein vom Kanton Freiburg subventioniertes Residenz-Angebot. «Mit grossem Stolz veranstalten wir Vernissagen von Gruppen, die anschliessend am Paléo Festival oder am Montreux Jazz Festival auftreten. Sie fühlen sich bei uns in Freiburg zuhause», fügt Flavien Droux an. Er verantwortet die Programmierung der Konzerte,

drei Viertel davon sind Schweizer Künstlerinnen und Künstler, die übrigen internationale Grössen.

Es ist nicht einfach, dieser Location ein Etikett zu verpassen, denn sein Angebot ist äusserst vielseitig. Es reicht von Konzerten, über Theater bis zum Clubbing, ferner haben auch Tanz, Humor, Konferenzen und Familienveranstaltungen ihren Platz. Flavien Droux erklärt: «Wir sind offen für sämtliche Genres aktueller Bühnenkunst. Auch das Publikum soll sich im Nouveau Monde stets wohlfühlen, barrierefrei und ohne elitäre Ansprüche. Was zählt, sind Qualität und Emotionen. Ich bin bei praktisch allen Veranstaltungen dabei, sei es unter der Woche oder am Wochenende. Ich liebe es, mich unters Publikum zu mischen und seine Reaktionen mitzuerleben.»Künstlerinnen und Künstler schätzen die familiäre und gemeinschaftliche Atmosphäre, die an diesem Konzert-Ort unweit des Bahnhofs Freiburg herrscht. Le Nouveau Monde macht es für Gäste und Mitwirkenden wirklich einfach, sich von Mensch zu Mensch zu begegnen und auszutauschen. Ein schönes Beispiel sind die Gratis-Konzerte vom Donnerstagmittag, zu welchen manche Besuchenden gleich ihr mittägliches Picknick mitbringen.

Jazz Club La Spirale

Eingenistet in Freiburgs Unterstadt, ganz nah der berühmten Bernbrücke, findet man das Konzert-Lokal La Spirale. Für ein Konzert in intimem Rahmen ist der Ort mit seinem steinernen Gewölbekeller ideal. «Stein sorgt für eine gute Akustik», unterstreicht Gilles Dupuis, der die Programmierung hier seit 2008 verantwortet. Dieser unterirdische Jazz-Keller ist voller Charme und übrigens das ehemalige Lokal des Hockey Club Fribourg Gottéron. Zu diesem mythischen Ort gelangt man nicht ohne Spaziergang durch das historische Au-Quartier. Hier sind zahlreiche weitere Kultur-Lokale, aber auch typische Bistros und natürlich die Bolzenfasnacht zu Hause.

Wöchentlich finden im La Spirale zwei bis drei Veranstaltungen statt. Was darf man denn von diesem Freiburger Konzert-Ort konkret erwarten? «Jazz steht etwa für die Hälfte unserer Programmierung, an rund 70 Abenden pro Saison», erläutert Gilles Dupuis. «Wir sorgen immer wieder für Überraschungen, vor allem beim Jazz, wo ohnehin viel improvisiert wird». Der passionierte Musiker streift regelmässig durch die Konzert-Säle des Kantons Freiburg, der Schweiz und des Auslands. Darüber hinaus stöbert er in Streaming-Diensten und entdeckt dort manchmal Talente, was er einzig und allein den Algorithmen der sozialen Netzwerke verdankt.

Gibt es neue Methoden, junge Menschen in die Konzert-Säle zu locken? Was sind die entscheidenden Kriterien? «Kreativität, Charisma und Virtuosität… und die Voraussetzung, dass auf der Bühne etwas geschieht… Dann ist alles gegeben für ein einzigartiges Live-Erlebnis!» Resultat: Nach 37 Jahren Existenz und Konzerten lokaler wie internationaler Gruppen gehört La Spirale heute zu den fünf besten Jazz Clubs der Schweiz.

Vom anfänglichen Konzert-Café hat sich der Ort für vielfältige Bühnenkunst-Genres geöffnet, darunter Blues, Folk, Rock, Weltmusik, aber auch für Humor, Literatur und Kino. Gerade diese inhaltliche Erweiterung verspricht immer wieder herausragende Abende! Das Logo des La Spirale erinnert an einen Hypertext-Link und steht denn auch für Vernetzung und Teilen. 

Musikerinnen und Musiker treffen sich gegenüber des Clubs zum Essen in einem kleinen Studio mit Wohnzimmer, Esszimmer und Küche. «Die Art und Weise, wie wir Künstlerinnen und Künstler empfangen, trägt entscheidend dazu bei, dass sie ihr bestmögliches Konzert geben können.» Je nach Konzert oder Veranstaltung variieren die Preise zwischen Gratis und rund 40 Franken.

Ébullition in Bulle

Was dem Konzert-Saal des Ébullition im Kanton Freiburg seinen Charme verleiht, ist in erster Linie der einzigartige Ort des Geschehens, das ehemalige Kino Lux in Bulle. Dieser mythische, gut 100-jährige Saal bezaubert mit seiner Kuppel und seinen alten Schaltern im Eingangsbereich, seinem Theaterbalkon und der originalen Bühne. Diese ist anstelle der einstigen Kinoleinwand errichtet worden; die im Hintergrund erhaltene Mauer gibt den Konzerten ihr ganz spezielles Ambiente und Licht. Und noch ein Pluspunkt: Die zentrale Lage des Ébullition im Zentrum von Bulle lädt dazu ein, vor dem Konzert einen Spaziergang durch die dynamische Stadt zu unternehmen und sich in einem der zahlreichen Restaurants zu stärken.

Von September bis Juni finden lokale und Schweizer Gruppen im Ébullition einen einzigartigen Auftrittsort. «Wir bieten eine grosse Vielfalt von hochkarätigen regionalen Künstlerinnen und Künstlern, die immer wieder gerne auf unserer Bühne auftreten», schwärmt David Bourquenoud, der die Programmierung verantwortet. «Unsere Priorität liegt auf guten Kontakten zu den Gruppen. Unsere Konzerte lassen wir stets von lokalen Künstlerinnen und Künstlern eröffnen, ohne die vom Kanton Freiburg subventionierten Residenzen zu vergessen.» Regelmässig rocken auch internationale Gruppen die Bühne, und das vor bis zu 300 Personen im Parterre.

Die Programmierung ist in Richtung Punk, Rock oder Metal und Hip-Hop ausgerichtet, mit Vorliebe für «Gitarren-Stil». Unter den jährlich rund hundert Aufführungsabenden des Ébullition finden sich auch Veranstaltungen wie Partys, Theater, Impro, Filmabende (Cinébullition) und Kinderanimationen. Die Einheimischen der Region La Gruyère kennen das Ébullition ebenso als angesagten Konzert-Saal im Kanton Freiburg wie für gewisse einzigartige Abende wie etwa zu Silvester/Neujahr. Seit 20 Jahren verwandelt sich der Saal dann jeweils in ein riesiges thematisches Dekor! So haben kürzlich etwa Barbie, aber auch Jurassic Park die Kulisse zum Feiern und Tanzen abgegeben. Die Preise im Ébullition sollen für alle erschwinglich sein, sie reichen je nach Anlass von CHF 5.- bis CHF 25.- .

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